Pizza oder Pasta. Eine einfache Frage. Und du starrst auf die Speisekarte, als würde dein Leben davon abhängen. Die Minuten vergehen. Alle anderen haben längst bestellt. Und du kannst dich nicht entscheiden.
Entscheidungen fühlen sich bei ADHS oft überwältigend an. Nicht nur die grossen, lebensverändernden. Auch die kleinen, alltäglichen. Dein Gehirn sieht alle Optionen gleichzeitig, gewichtet sie alle gleich, springt von einer zur anderen. Und am Ende bist du so erschöpft, dass du gar nichts entscheidest.
Das ist nicht Unentschlossenheit aus Schwäche. Das ist ein Gehirn, das Informationen anders verarbeitet. Und wenn du verstehst, warum das passiert, kannst du Wege finden, die helfen.
Warum Entscheidungen so schwer sind
Wie ADHS Deutschland erklärt, sehen ADHS Gehirne oft alle Optionen gleichzeitig. Jede scheint gleich wichtig. Jede hat Vor und Nachteile. Das Gehirn kann nicht priorisieren, also dreht es sich im Kreis.
Dazu kommt die Angst, etwas Falsches zu wählen. Was wenn die andere Option besser gewesen wäre? Diese Unsicherheit führt dazu, gar nicht zu entscheiden. Aufschub als Selbstschutz.
Die Zwei Optionen Regel
Wenn du mehr als zwei Optionen hast, reduziere auf zwei. Nicht die perfekten zwei, irgendwelche zwei. Das Gehirn kann mit zwei Optionen umgehen. Mit sieben nicht.
Eliminiere Optionen schnell und nach Bauchgefühl. Du brauchst keine Pro Contra Liste für jede Möglichkeit. Zwei übrig lassen, dann entscheiden.
Die Münzwurf Methode
Wirf eine Münze. Nicht um die Entscheidung dem Zufall zu überlassen, sondern um dein Bauchgefühl zu testen. Wenn das Ergebnis dich enttäuscht, weisst du, was du eigentlich willst.
Zeitlimits setzen
Gib dir eine Deadline für die Entscheidung. Für kleine Entscheidungen: 2 Minuten. Für grössere: einen Tag. Wenn die Zeit um ist, entscheidest du. Egal was.
Eine imperfekte Entscheidung ist fast immer besser als keine Entscheidung. Du kannst später korrigieren. Aber erstmal musst du vorwärts kommen.
Gute Genug ist gut genug
Die perfekte Entscheidung existiert nicht. Hör auf, sie zu suchen. Suche stattdessen nach gut genug. Eine Option, die funktioniert, die akzeptabel ist.
- Wird es funktionieren? Wahrscheinlich.
- Gibt es bessere Optionen? Vielleicht.
- Ist es gut genug? Ja.
- Dann mach es.
Entscheidungsmüdigkeit vermeiden
Laut Studien, die Spektrum der Wissenschaft zusammenfasst, werden Entscheidungen schlechter, je mehr du an einem Tag triffst. Reduziere unwichtige Entscheidungen. Immer das gleiche Frühstück. Weniger Kleidungsoptionen. Feste Routinen.
Spare deine Entscheidungskapazität für die wichtigen Dinge. Nicht für die Frage, was es zum Mittagessen gibt.