Apps für ADHS

Digitale Werkzeuge können helfen. Oder ablenken. Welche Apps wirklich nützlich sind und wie du sie sinnvoll einsetzt.

Noch eine App. Noch ein Versuch. Noch eine Hoffnung, dass diesmal alles anders wird. Du kennst das Gefühl wahrscheinlich. Die Begeisterung beim Herunterladen, die ersten Tage voller Motivation, und dann das langsame Vergessen. Die App verschwindet irgendwo auf dem dritten Bildschirm, die Benachrichtigungen werden ignoriert, und am Ende bleibt nur das Gefühl, wieder einmal gescheitert zu sein.

Das ist nicht deine Schuld. Wirklich nicht. Apps werden für neurotypische Gehirne entwickelt, für Menschen, bei denen Erinnerungen und Gewohnheiten einfach funktionieren. Dein Gehirn arbeitet anders. Das bedeutet nicht, dass digitale Werkzeuge dir nicht helfen können. Es bedeutet nur, dass du einen anderen Ansatz brauchst. Einen, der mit deinem Gehirn arbeitet statt dagegen.

Diese Seite soll dir helfen, Apps nicht als Lösung zu sehen, sondern als das, was sie sind: Werkzeuge. Ein Hammer baut kein Haus von alleine. Aber in den richtigen Händen, mit dem richtigen Wissen, kann er sehr nützlich sein.

Die App Falle

Neue App entdeckt, begeistert installiert, drei Tage benutzt, vergessen. Wie ADHSpedia beschreibt, kommt dir das vielleicht bekannt vor. Menschen mit ADHS sind oft begeistert von neuen Tools. Aber die Begeisterung hält selten.

Das Problem ist nicht die App. Das Problem ist, dass keine App das ADHS Gehirn repariert. Apps sind Werkzeuge, keine Lösungen. Und ein Werkzeug funktioniert nur, wenn du es auch benutzt.

Kategorien die helfen

Es gibt verschiedene Arten von Apps, die bei ADHS unterstützen können:

Die Eine App Regel

Wähle maximal eine App pro Kategorie. Nicht drei To Do Apps, nicht zwei Timer. Eine. Gib ihr eine echte Chance, mindestens zwei Wochen. Dann entscheide, ob sie bleibt.

Wichtiger als die App

Das Einrichten einer App kann zum Prokrastinations Projekt werden. Stundenlang Einstellungen optimieren, Kategorien erstellen, alles perfekt machen. Und dann nie benutzen.

Halte die Einrichtung minimal. Die beste Einstellung ist die, die du tatsächlich verwendest. Nicht die perfekte.

Integrierte Funktionen nutzen

Bevor du neue Apps installierst: Dein Handy hat bereits viele Funktionen. Laut Empfehlungen des Zentralen ADHS-Netzes reichen Kalender mit Erinnerungen, Timer und Fokus Modi oft aus.

Der Vorteil: Diese Funktionen sind schon da, du musst sie nicht erst zur Gewohnheit machen. Sie sind Teil des Systems, das du sowieso nutzt.

Benachrichtigungen kontrollieren

Jede App will deine Aufmerksamkeit. Aber Aufmerksamkeit ist bei ADHS kostbar. Deaktiviere alle Benachrichtigungen ausser den wirklich wichtigen. Kalender Erinnerungen ja. Neue Follower auf Social Media nein.