Ernährung bei ADHS?
"Wenn du nur bestimmte Lebensmittel isst und das nur zu bestimmten Zeiten, verschwindet dein ADHS"
Mit solchen Aussagen werden Menschen mit ADHS oder Eltern von Kinder mit ADHS/POS immer wieder konfrontiert.
Tatsache ist. "Die Diät" bei ADHS gibt es nicht!
Allerdings lohnt es sich zu beobachten, ob es Lebensmittel gibt, welche die Symptome verstärken.
Dass die Ernährung einen Einfluss auf unser Leben hat ist bekannt. Es gibt so viele Untersuchungen dass man sie nicht mehr zählen kann, dazu gehören zum Beispiel die vielen Diäten, die Diskussion über Zusatzstoffe und die zunehmenden Allergien.
Auch bei ADHS-Betroffenen spielt die Ernährung eine Rolle. Das hat sich in vielen Gesprächen in den Selbsthilfegruppen und an den Veranstaltungen für ADHS-Betroffene gezeigt.
Eltern von Kindern mit ADHS werden von Verwandten und Bekannten, aber auch von Fachpersonen, Pädagogen und durch Zeitungsartikel immer wieder unter Druck gesetzt, dass Medikation schädlich ist und die Ernährung heilen kann usw. Oft suchen sie eine Alternative zur medikamentösen Therapie.
Dazu kommt noch, dass die Werbung uns jeden Tag vorgaukelt, dass einige Produkte uns besonders gut tun. Bestimmte Produkte sind dadurch bei Kindern und Jugendlichen „in“. Wer diese nicht konsumiert gehört nicht dazu.
Wenn man das Stichwort „Ernährung bei ADHS“ im Google eingibt, erhält man 726‘000 (2014) Einträge! Das zeigt schon, dass sich bereits viele Menschen damit beschäftigt haben. Jedoch gibt es dabei auch viele sehr merkwürdige Angebote. Ausserdem ist mir aufgefallen, dass häufig über die Behandlung mit Stimulanzien, insbesondere mit Ritalin sehr unsachlich umgegangen wird und dies als Verkaufsargument eingesetzt wird.
Um zu erfahren, welche Auswirkungen die Ernährung auf das eigene Verhalten hat, kann man folgender Massen vorgehen:
Rückschau halten:
Versuchen Sie, wenn Ihr Verhalten nicht der Situation angemessen war, oder wenn Sie besonders unruhig oder unkonzentriert waren, rückblickend herauszufinden, was Sie gegessen oder getrunken haben. Wenn Sie Medikamente für die ADHS nehmen, berücksichtigen Sie auch deren Wirkungsdauer. Am einfachsten sind diese Beobachtungen, wenn Angehörige oder Kollegen Ihnen dabei helfen. Sie müssen diese Rückschau nicht jeden Tag machen. Wenn es einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Verhalten oder Befinden gibt, wird es sich mit der Zeit zeigen. Vielleicht finden Sie auf diese Weise auch heraus, welche Nahrungsmittel bei Ihnen eine Verbesserung der ADHS-Symptome herbeiführen.
Wenn die Beobachtungen gezeigt haben, dass es tatsächlich Nahrungsmittel gibt die eine Verschlimmerung der Symptome verursacht, geht es nun darum diese, wenn immer möglich, zu meiden.
Ich habe vor ein paar Jahren dazu eine Broschüre geschrieben. Sie können sie hier herunterladen.